Am Ufer

Die Ledertasche zur Linken war mein Schulranzen. Mit Kugelschreiber wurde den damaligen popkulturellen Präferenzen grafisch Ausdruck verliehen. Als meine Mutter mir vor kurzem, nach über 25 Jahren, diese Tasche  zuschickte, wich beim Betrachten das Gefühl der Rührung schnell dem der Peinlichkeit. Schleifpapier mit 80er Körnung, mittelbraune Schuhcreme, und die Tasche war wieder herzeigbar, wenn auch als Palimpsest.

2 Kommentare

  1. Ach, sweet memories … vielen Dank dafür. Nur dies sei noch nachgefragt:
    a) Wer bittschön liest denn da Michael Rutschky?
    b) Wird ein Palimpsest nicht erst durchs erneute Überschreiben zu einem solchen und ist vorher lediglich olles benutztes Pergament oder Papyrus/Papier?
    Falls b) stimmen sollte, schließe ich noch folgende Frage an: Mit welchen aktuellen Überschreibungen dürfen wir denn rechnen? Bin schon sehr gespannt!

    1. Im übertragenen Sinn gelten auch die unvollständig beseitigten Spuren als Palimpsest, glaube ich.
      Und den Rutschky lese ich. Theorieversessene 70er Jahre, das meiste nur schwer nachzuvollziehen. Woran bzw. an wem liegts wohl?

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