Ende Gelände

Here we are: The end of the Biennale-Bilder. Wir verabschieden uns mit einem Dank an Mum and Dad sowie diesen beiden Motiven, die nicht nur Teilaspekte der Werke von Cindy Sherman (große Frau) und Norma Jeane (bunte Knete) abbilden, sondern auf sonderbare Weise auch durch Feueralarm- und Notbeleuchtungshinweise miteinander verbunden sind. Kunst bleibt gefährlich und macht wohl auch weiterhin viel Arbeit. Zurück in die Sendezentrale.

Vom Gras zur Taube

Ausgehend von Ihrem Handtuchstück, werter Kollege, bleibe ich mit meinem Blick auch noch etwas auf der Wiese und betrachte die Fahnenmasten vor dem Biennale-Pavillon.

Mit Bewegungen ist das so eine Schache: Unsichtbare Fahnen bewegen sich gar nicht, Menschen bewegen sich einigermaßen gleichmäßig. Beachten Sie jedoch die kleine Taube – mithilfe dieser Schärfe/Unschärfeabbildung kann man den auffälligen Nick-Gang der Tauben erklären. Kopf nachziehen nicht vergessen!

Im Café

Wenn man das Café im Biennale-Pavillon betritt, weiß man noch sehr genau, was man will: Einen Caffè, ein kleines Tramezzino, ein wenig ausruhen …

Spätestens an der Bestelltheke kann die feste Gewissheit jedoch in multiple Fragefetzen zerfallen, angesichts der vielgestalten Spiegel-Wirklichkeit, die Thomas Rehberger hier an die Wand montiert hat. Diese Café-Gestaltung hat vor zwei Jahren einen Goldenen Löwen gewonnen – und bereits mehrere Unfall-Opfer sowie regulierende Umbauten gefordert.

Skulpturen. Ende.

Mit dieser leicht manipulierten sw-Version vom Herman, der Angst haben muss, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt, verabschiede ich mich fürs erste aus der Motivreihe „Skulpturen“. Das Denkmal wurde am Sonntag von unserer kompletten Familie besucht. Es sieht bescheiden aus, alles irgendwie viel kleiner, als man es heutzutage erwartet, und olle Herman ist auch leicht mopsig modeliert, dicke Bubenschenkel undsoweiter. Am dööfsten aber wirkt in der Rückschau die naive unhistorische Sicht auf die Situation des Errichtungs-Jahres 1875 (dt-frz Krieg, Reichsgründung, Kaiser, Bismarck, Hering, …), die gänzlich unkommentiert bleibt, also kein Wort z.B. von der Emser Depesche und alles, ach, es bleibt ein ewig Kreuz mit diesen deutschen Nationaldingsbumsen…

Venezianisches Double Feature II

China stellt traditionell im alten Schmierfettlager des Arsenale aus. Diesmal schneite es hier Buchstaben vom Himmel, fein pingelig in einer Videoanimation dargestellt – und leider durch reale Papierbuchstaben in die Wirklichkeit übertragen. Leider, weil die vom Himmel fallenden Video-Buchstaben aus der Schrift Times kamen, während die auf dem Boden liegenden Papier-Buchstaben Helvetica-ähnlich waren. Sehr undurchsichtig. Aber ach, ich bin ja schon froh, dass die ComicSans unberücksichtigt blieb.

Also hab ich liebe der Vasenaufstellung auf dem Fußboden fotografiert. Feine Farbstörungen im Gegenlicht, was? Da zeigt der Foveon-Senosr, was er kann :-)

Und dass die Biennale schon ein paar Monate alt war, kann man auch gut erkennen. Gibt es in Venedig denn keine Kunst-RaumpflegerInnen?