Gandolfini


Der Deal war folgender. Er hatte gesagt: „If you ever publish a photo on which I’m recognizable, I’ll be after you. And I will get you, for sure! It can happen anytime and anywhere, even if you’re just buying a fucking bottle of orange juice!“ Derart vorgewarnt war ich froh, ihm nach unserem Shooting während der Dreharbeiten zu letzten Staffel, mitteilen zu können, that this headless shot was going to be published in my Kolumne in one of the upcoming editions of the well-known ZEIT.magazin. Alles, was er lakonisch lächelnd zurückschrieb, war: „Sag den Redaktions-Bubis bloß nichts davon, dass ich immer auf Fuß-Doubles bestehe!“

Mechanical Animals (1998)


Marilyn Manson in meiner wöchentlichen ZEIT.magazin-Kolumne abzubilden, fand 1998 über Wochen keinen großen Widerhall in der Redaktion. Irgendwie war ihnen der Sänger zu bäääh, obwohl ich versprochen hatte, ihn sehr attraktiv und knackig aussehen zu lassen, wenn ich ihn mit meiner griffbereiten Leica zum Beispiel vor einer Baustelle nahe Seattle fotografieren würde. Ich hatte alles genau beschrieben und geplant: Die hügelige Grundsituation ähnlich einer großen Sanddüne, die wild wuchernden Büsche als Gegensatz zum stets formidabel geschminkten Gesicht des flamboyanten jungen Mannes. Irgendwann hatte ich die Zustimmung der Redaktion in der Tasche, war über den großen Teich geflogen, hatte alles vorbereitet, sogar den Zweitblitz komplett aufgeladen – allein, Marilyn Manson hatte überraschend abgesagt. Keine Lust, hieß es aus seinem Pressebüro. Na ja, what shall’s, sagte ich mir, vielleicht reicht das Geschehene ja noch für eine interessant zumindest wirkende Geschichte, irgendwann in meinem Lieblings-Magazin.